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   Nationalpark Hohe Tauern  
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Beschreibung

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Der Nationalpark Hohe Tauern ist der größte Nationalpark Österreichs und der Alpen sowie des gesamten mitteleuropäischen Raumes außerhalb von Meeresschutzgebieten. Er umfasst weite Teile des zentralalpinen Hauptkammes der Ostalpen Österreichs im Bereich der Hohen Tauern zwischen den Quellen der Isel, Möll, Mur und Salzach und erstreckt sich über 100 km von Ost nach West sowie über 40 km von Nord nach Süd. Er hat bei einer Fläche von über 1800 km² Anteil an den österreichischen Bundesländern Salzburg, Tirol und Kärnten.

Charakteristisch für den Nationalpark Hohe Tauern sind ausgedehnte Gletscherfelder (rund 130 km²), eiszeitlich geformte Täler mit imposanten Talschlüssen, mächtige Schwemm- und Murenkegel, alpine Gras- und Strauchheiden, aber auch ausgedehnte Wälder mit Lärchen, Fichten und Zirben.

Der Nationalpark Hohe Tauern besteht seit 1981 und war der erste der Nationalparks in Österreich.

Naturräume

Einige der höchsten Gipfel Österreichs, Großglockner (3798 m ü. A.) und Großvenediger (3657 m), liegen in der Kernzone, in der dem Naturschutz absoluter Vorrang gegeben wird. Die Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern ist durch jahrhundertelanges Wirken des Menschen geprägt und zeichnet sich durch artenreiche Alm- und Bergwiesen mit charakteristischer Alminfrastruktur (traditionelle Bauweisen von Almgebäuden, Holzzäunen, Steinmauern u. a.) und sakralen Kleinoden aus. Das zentrale Schutzgebiet (Kernzone) ist ein Refugium für zahllose Tier- und Pflanzenarten. Der Nationalpark sorgt auch dafür, dass sich die Populationen von vom Aussterben bedrohter Tierarten wieder erholen.

Flora und Fauna

Flora und Fauna dieses Nationalparks gelten als besonders vielfältig, da dort durch die großen Höhenunterschiede und die Lage am Alpenhauptkamm verschiedene klimatische Bedingungen auf engem Raum zusammentreffen. So unterscheiden sich beispielsweise die Lebensgesellschaften der Nord- und Südseite der Hohen Tauern durch diese Lage deutlich: Die klimatisch begünstigte und stärker besonnte Südseite weist einige wärmeliebende Arten auf, die an der Nordseite nicht vorkommen, zudem liegen die Höhenstufen im Süden deutlich höher als im Norden. Durchschnittlich ist die Baumgrenze in den Hohen Tauern auf etwa 2000 m2200 m zu finden, kann aber an sonnigen Hängen der Südseite bis 2400 m reichen. Diese Höhenlage ist jedoch auf umfangreiche Rodungen der Zirbenwälder für den Gewinn von Bauholz und Weideland zurückzuführen, die natürliche Baumgrenze würde 200 bis 300 Meter höher liegen. Die gerodeten, aber einstmals bewaldeten Gebiete werden heute von Zwergstrauchheiden, insbesondere von Alpenrosen bedeckt. Auch heute wird im Nationalpark noch Weidewirtschaft betrieben. Ab etwa 2800 m beginnt die Nivalstufe.

Der Nationalpark Hohe Tauern beherbergt ein Drittel aller in Österreich vorkommenden Pflanzenarten; an die 10.000 Tierarten sind im Nationalpark heimisch, dies trotz extremer Bedingungen mit einem Winter, der bis acht Monate im Jahr dauern kann, verbunden mit extrem kurzen Frühlings- und Herbstzeiten. Aufgrund der Größe des Nationalparks ist nahezu die gesamte Alpenflora und -fauna vertreten, er enthält eine Reihe von österreichweit einzigartigen Biotoptypen.

An größeren Tieren sind die Gämse, der Alpensteinbock, der Gänsegeier, dessen einziges (Zug-)Vorkommen im gesamten Alpenraum sich im Nationalpark befindet, die Bartgeier, die seit 1986 im Naturschutzgebiet wieder angesiedelt wurden, und der Steinadler hervorzuheben. Der Braunbär ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts in den Hohen Tauern ausgerottet. Auch der Wolf, der bis in das 17. Jahrhundert in den Hohen Tauern weit verbreitet war, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Das Murmeltier wurde ebenfalls um 1800 in den Hohen Tauern sehr selten – das Murmeltierfett war wichtiger Bestandteil von Arzneien –, aber im 20. Jahrhundert wieder angesiedelt und ist jetzt sehr häufig. Der Rothirsch ist heute im Winter zum Teil von der Fütterung durch den Menschen abhängig, da Winterreviere in den Tallagen durch Zersiedelung und intensive Landwirtschaft zerstört wurden. Aufgrund der harten Lebensumstände wird der Hirsch dort nicht so groß wie in Tieflagen, er trägt auch ein kleineres Geweih. Durch überhöhte Tierbeständen in den Bergwäldern kam es zunehmend auch zu Verbissschäden.

Ein bedeutendes botanisches Refugium ist das Sonderschutzgebiet Gamsgrube unterhalb des Fuscherkarkopfs. Dort bildete sich durch Windverfrachtung von Kalkglimmerschiefer von den umliegenden Gipfeln eine Flugsandsteppe mit bis zu drei Meter hohen Sandansammlungen, wie sie außerhalb der Arktis kaum mehr vorkommt. Dort wächst auch der Rudolph-Steinbrech, der in den Hohen Tauern endemisch ist und auch das Edelweiß ist dort zu finden.