
Der Hochschwab in der Obersteiermark ist mit 2277 m ü. A. der höchste Berg der Hochschwabgruppe.
Lage
Der Hochschwab-Gipfel ist eine flache Fels-/Rasenkuppe, die vom Schiestlhaus (2153 m ü. A.) im Nordosten in etwa einer halben Stunde und über die Hochfläche im Westen (Biwakschachtel Fleischerhütte) einfach erstiegen werden kann. Das Schiestlhaus kann von Seewiesen (974 m ü. A.) am Fuße des Steirischen Seebergs über das Seetal, die Untere Dullwitz zur Voisthaler Hütte, die Obere Dullwitz und den Graf-Meran-Steig erreicht werden, aber auch von Norden, von Weichselboden im Salzatal. Das Schaustück des Hochschwabs ist seine mächtige plattige Südwand, die sich in einer Breite von fast zwei Kilometern und einer Höhe von bis zu 300 Metern über dem Trawiessattel und den dort zusammentreffenden Tälern Trawiestal (im Südwesten) und Obere Dullwitz (im Südosten) aufbaut. Durch die Südwand führen Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden.
Unfälle
Hochschwab-Tragödie 1937
Am 9. Mai 1937 stürzte eine Bergsteiger-Seilschaft, bestehend aus Ulrich Sild (1911–1937), Walter Mittelholzer (1894–1937) und Liselott Kastner († 1937), geborene Lorenz, in der Südwestwand der Stangenwand ab. Ursache war vermutlich Steinschlag.
Hochschwab-Tragödie 1988
Anfang November 1988 kam es am Hochschwab zu einer Bergtragödie, welche die bis dahin größte Suchaktion der steirischen Bergrettung auslöste. Eine siebenköpfige Gruppe war zwei Tage und Nächte bei Stürmen und eisigen Temperaturen in rund 2000 Metern Seehöhe gefangen. Trotz des Einsatzes von 150 Alpingendarmen und Bergrettern sowie fünf Hubschraubern konnten fünf der Personen nur noch tot geborgen werden, die anderen beiden überlebten mit schweren Verletzungen.
Natur und Sehenswürdigkeiten
Zur intakten Fauna zählen unter anderem Alpenmurmeltiere, Gämsen, Alpensteinböcke, Auerhähne, Salamander und Kreuzottern. Am Hochschwab befindet sich das größte Gämsenrevier Europas. Dementsprechend ist auch die Gastronomie im ganzen Bereich auf diese Wildspezialitäten ausgerichtet. Die Flora ist besonders vielfältig: Unter anderem sind Aurikel, Frauenschuh, Kohlröschen, Edelweiß und verschiedene Arten von Enzianen zu finden.
Die Zweite Wiener Hochquellenleitung entnimmt ihr Wasser der Kläfferquelle im nördlichen Hochschwabgebiet (Gemeinde Wildalpen). Bei der Schneeschmelze fließen rund 10.000 Liter pro Sekunde. Zahlreiche Bauten der Leitung stehen unter Denkmalschutz.
Bemerkenswert ist das 2005 neu eröffnete Schiestlhaus des ÖTK (2154 m), das das weltweit höchstgelegene Passivhaus ist und den 120 Jahre alten Vorgängerbau ablöst. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe kleiner Almhütten, auf denen traditionelle Almwirtschaft, Gastronomie und einfache Übernachtung verbunden sind (Pfaffingalm, Fölzalm u. a.).
Beim Bodenbauer (Thörl) wurde vor einigen Jahren ein eigenes Hochschwabmuseum eröffnet. Einige Seen im Hochschwabgebiet, z. B. der Leopoldsteiner See bei Eisenerz, der Brunnsee bei Wildalpen oder der Grüne See von Tragöß, bieten Trinkwasserqualität. Weitere bekannte Stehgewässer sind der Sackwiesensee bei Tragöß und der Teufelssee zwischen Eisenerz und Wildalpen.
Schutzhütten in der Hochschwabgruppe
- Voisthaler Hütte (ÖAV, 1654 m) – in zentraler Lage, am Fuße der Edelspitzen
- Sonnschienhütte (ÖAV, 1523 m) – auf der gleichnamigen Alm, im Westen der Gebirgsgruppe, am Fuße des Ebensteins
- Leobner Hütte (ÖAV, 1582 m) – im Südwesten der Gebirgsgruppe, erreichbar von der Präbichl – Passhöhe
- Schiestlhaus (ÖTK, 2154 m) – nordöstlich des Hochschwabgipfels
- Fleischer-Biwak (ÖAV, 2153 m, Biwakschachtel) – am westlichen Schwabenboden
- Fölzalm (1484 m) – privat, zwei Almgasthäuser, umgeben von eindrucksvollen Fels- und Klettergipfeln (z. B. Winkelkogel, Schartenspitze)
- Häuslalm (1526 m) – privat, auf der Hochfläche zwischen Sonnschienalm im Westen und Hochschwabgipfel im Osten
- Gsollalm (1201 m) – privat, am Fuße der Frauenmauer, im Westen der Gebirgsgruppe
- Pfaffingalm (1550 m) – privat, auf der gleichnamigen Almfläche im Westen zwischen Brandstein, Frauenmauer und Sonnschienalm
|