Der Wolfgangsee, mit älterem Namen auch Abersee, ist ein See in Österreich. Er liegt zum größten Teil im Nordosten des Bundeslandes Salzburg, ein kleiner Teil gehört zu Oberösterreich, und er ist mit 13 km² einer der größten und bekanntesten Seen in der Region Salzkammergut. Am Wolfgangsee liegen die Salzburger Gemeinden Sankt Gilgen und Strobl sowie die oberösterreichische Gemeinde Sankt Wolfgang im Salzkammergut. Das Gebiet um den Wolfgangsee gilt als viel besuchte Tourismusregion (Ferienregion Wolfgangsee).
Geographie
Der Wolfgangsee hat eine Fläche von 13 km². Er liegt auf einer Seehöhe von 538 Metern und ist an seiner tiefsten Stelle 114 Meter tief. Durch den Schwemmkegel des Zinkenbach aus der Osterhorngruppe, der Zinkenbach-Halbinsel am Südufer, und dem kleineren Schwemmtrichter des Dillbach vom Schafberg, wird er in zwei Seebecken geteilt. An dieser Stelle ist der See nur gut 200 Meter breit und 20 m tief. Der Zinkenbach ist der Hauptzufluss des Wolfgangsees, der Abfluss erfolgt über die Ischler Ache (Ischl) am östlichen Ende. Der mittlere Abfluss (MQ) beträgt 5,4 m³/s, die (theoretische) Wassererneuerungszeit 3,9 Jahre[1].
Die anliegenden Orte, St. Gilgen, Strobl, Abersee und Ried befinden sich auf salzburgischem Gebiet; einzig St. Wolfgang liegt in Oberösterreich.
Als Verbindung von St. Wolfgang nach St. Gilgen auf der Nordseite des Sees existiert nur ein Fußweg über die Erhebung des Falkenstein.
Die einzige Insel im Wolfgangsee ist die winzige Metzgerinsel mit dem Ochsenkreuz.
Tourismus
Die Haupterwerbsquelle der einheimischen Bevölkerung ist der Tourismus; in den drei Wolfgangseeorten befinden sich derzeit 8.500 Gästebetten, womit ca. 900.000 Gästeübernachtungen jährlich erzielt werden. Rund 75 % der Übernachtungen entfallen dabei auf die Sommersaison. Im Jahr 1998 schlossen sich die Gemeinden Strobl, St. Gilgen und St. Wolfgang zu einer gemeinsamen touristischen Organisation zusammen, der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft mbh Diese vertritt die Tourismusregion Ferienregion Wolfgangsee und ist auch Mitglied des Kommunalverbands Salzkammergut (ebenfalls als GmbH organisiert). 1990 wurden am Wolfgangsee noch 1.300.000 Nächtigungen gezählt, im Jahr 2015 verzeichnete man 885.214 Übernachtungen und im Jahr 2016 917.929 Übernachtungen laut Jahresbericht der WTG. Geschäftsführer der WTG ist seit ihrer Gründung Hans Wieser.
Auf dem Wolfgangsee herrscht seit langem Schiffs- und Fährverkehr. Heute wird in den Sommermonaten sowie in der Vorweihnachtszeit Linienschifffahrt betrieben. Die Wolfgangsee-Schifffahrt war, wie die von St. Wolfgang ausgehende Schafbergbahn, bis 2005 Teil der Österreichischen Bundesbahn und wurde danach ausgegliedert. Beide werden heute von der Salzkammergutbahn GmbH betrieben, deren Gesellschafter zu fast 100 % das Salzburgische Infrastrukturunternehmen Salzburg AG ist. Neben dem Linienverkehr, der hauptsächlich zu Ausflugszwecken genutzt wird, werden auch verschiedene Sonderfahrten angeboten. Zudem existiert zwischen St. Wolfgang und Abersee eine von der Schifffahrtsgesellschaft unabhängige Fähre für Fußgänger und Radfahrer. Für Wanderer gibt es einen ausgeschilderten, rund 27 km langen Rundweg um den See.
Der Wolfgangsee wurde aufgrund seiner hohen Wasserqualität von der Europäischen Union zu einem Referenzgewässer ernannt. Unter anderem ist hier der Perlfisch heimisch, der nur in einigen der sehr sauberen Salzkammergutseen und der Slowakei vorkommt. Der See wird als oligotroph eingestuft, die Sichttiefe beträgt 10,3 m.
Der See gilt wegen seines meist ganzjährig sehr klaren Wassers auch als vorzügliches Tauchgebiet. Taucher finden bei der Franzosenschanze eine bizarre Unterwasserlandschaft mit versunkenen Bäumen vor. Unmittelbar vor der Fürbergbucht können anspruchsvolle Tauchgänge zu dem unter Wasser gelegenen Teil der Falkensteinwand gemacht werden, und vor der Marineschule in St. Gilgen liegen Artefakte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs am Seegrund.
Die Falkensteinwand ist seit vielen Jahren eine Kletterwand und Treffpunkt für Klippenspringer. Mit einer Absprunghöhe von bis zu 28 m gehört die Falkensteinwand zu den weltweit höchsten Klippen, von denen gesprungen wird. |