Die Steyr ist ein Fluss in der oberösterreichischen Region Pyhrn-Eisenwurzen, der im Toten Gebirge in der Nähe der Baumschlagerreith im Ort Hinterstoder (Bezirk Kirchdorf an der Krems) entspringt und nach rund 68 km in der Stadt Steyr von links in die Enns mündet.
Geofrafie
Im Oberlauf durchfließt die Steyr das Stodertal. Unterhalb des Steyrsberg wird das Tal enger und der Fluss fließt über den Stromboding-Wasserfall. Ab Steyrbrücke führt der Weg der Steyr durch eine tief eingeschnittene Schlucht, die seit 1975 durch eine Staumauer bei Klaus geflutet ist. Der so entstandene Klauser See wird neben der Energiegewinnung auch als Erholungsraum genutzt. Das rechte Seeufer gehört teilweise zum Nationalpark Kalkalpen.
Unterhalb der Wallfahrtskirche Frauenstein im Mollner Ortsteil Ramsau befindet sich eine weitere Felsschlucht, der sogenannte Steyrdurchbruch. Am Anfang der Schlucht liegt das Kraftwerk Steyrdurchbruch, das durch seine Jugendstil-Architektur bekannt ist. Nach dem Steyrdurchbruch weitet sich das Tal zum Mollner Becken, in dessen Schotterterrasse sich die Steyr tief eingeschnitten hat.
Unterhalb der Mündung der Krummen Steyrling bei Molln findet sich die Rinnende Mauer, eine seltene Traufquelle. Aus porösem Konglomeratgestein tritt Wasser fünf bis sieben Meter über Flussniveau in Form von Sprühregen aus. Dabei handelt es sich um angestautes Grund- und Hangwasser. In diesem Abschnitt der Schlucht kommen Hochgebirgspflanzen bis auf 400 m Seehöhe vor, wie Behaarte Alpenrose, Zwergalpenrose, Petergstamm, Jägerblut oder Behaarter Germer.
Bei Leonstein (Gemeinde Grünburg) wird das Tal wieder enger. Über Grünburg erreicht die Steyr danach das Alpenvorland. Bei Sierning ändert der bisher Richtung Norden bzw. Nordosten strömende Fluss seine Fließrichtung nach Osten. In der Stadt Steyr gibt der Fluss einen Teil seines Wassers an den Wehrgraben ab, den früher viele Betriebe zur Energiegewinnung nutzten. Bei der Mündung in die Enns bilden beide Flüsse ein „Y“, das die Stadt Steyr für Marketingzwecke nutzt.
Entstehung
Das Entwässerungsnetz der Donau, zu dem die Steyr mit Nebenflüssen und Zubringern gehört, entstand im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung vor etwa 100 Millionen Jahren. Wahrscheinlich bereits vor der Mindeleiszeit (vor 600.000 bis 300.000 Jahren)] war die Wasserscheide bei Steyrdurchbruch soweit erniedrigt, dass der Steyrfluss „durchbrechen“ konnte. Davor floss er durch das heutige Kremstal ab. Der jetzige Flussverlauf entstand seit Ende der Würmeiszeit vor etwa 11.000 Jahren. Die alte Talrinne, westlich davon, ist durch Gletscherschotter gefüllt und der Fluss tiefte sich stattdessen in einem sogenannten epigenetischen Durchbruch in das Dolomitgestein ein.
Die Schluchtsysteme der Steyr und ihrer Nebenflüsse Teichl und Krumme Steyrling sind 30 bis 40 Meter hohe, teils überhängende, Konglomeratwände. Die Flüsse tiefen sich bis heute in den Gletscherschutt ein. |