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   Kleinwalsertal  
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Beschreibung

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Das Kleinwalsertal  liegt in den Allgäuer Alpen und gehört zum österreichischen Bundesland Vorarlberg. Das Tal liegt im Gemeindegebiet von Mittelberg und ist Teil des Bezirks Bregenz. Aufgrund der geographischen Lage mit seiner alpinen Geländestruktur hat das Kleinwalsertal keine direkte Verkehrsverbindung zum übrigen Vorarlberger Land. Das Tal ist nur von der Nachbargemeinde Oberstdorf in Bayern auf einer Straße zu erreichen. Für die Bundesrepublik Deutschland handelt es sich damit um eine sogenannte funktionale Enklave (vgl. auch Jungholz).

Der Name des Tals kommt von den Walsern, die im 13. Jahrhundert aus dem Wallis hierher zogen (siehe auch Großwalsertal). Auch wenn die einzige Straßenverbindung über Oberstdorf führt, gehört das Kleinwalsertal nicht zum Allgäu.

Lage und Berglandschaft


Das Kleinwalsertal ist ein hochgelegenes Kerbtal im Osten von Vorarlberg. Es ist umgeben von den Nordwestlichen und Südöstlichen Walsertaler Bergen die im Osten und Südosten an die Allgäuer und Lechtaler Alpen, im Süden an den Tannberg und im Westen an den Bregenzerwald grenzen. Nach Norden hin öffnet sich das Alpenvorland. Die Breitach zieht sich durch das gesamte Tal und wird von einigen Seitenbächen gespeist, die aus den Seitentälern des Kleinwalsertals stammen.

Das Kleinwalsertal wird fast vollständig von hohen Bergen umschlossen. Von ihnen wird das Kleinwalsertal gegenüber dem übrigen Staatsgebiet Österreichs abgeschnitten. Deren höchste Erhebung ist der Große Widderstein (2536 m). Eine Verkehrsverbindung besteht lediglich zum auf bayerischer Seite liegenden Oberstdorf (Enklave). Aus dieser geographischen Sonderstellung ergaben und ergeben sich eine Reihe von Besonderheiten, siehe Geschichte und Wirtschaft.

Weitere Berge sind der Elferkopf (2387 m), der Hohe Ifen (2230 m), die Kanzelwand (2058 m), das Fellhorn (2038 m) und das Walmendinger Horn (1990 m) – siehe Nordwestliche und Südöstlichen Walsertaler Berge.

Im Kleinwalsertal treffen vier geologische Einheiten aufeinander. Das Helvetikum mit dem verkarsteten Schrattenkalk (Ifen, Gottesackerplateau), der Rhenodanubische oder Vorarlberger Flysch (Walmendingerhorn, Heuberg, Güntlispitze, Fellhorn) und die schroffen Felsen des Ostalpin (Nördliche Kalkalpen) aus Hauptdolomit (die Walser Kerle: Widderstein, Elfer, Schafalpköpfe, Kanzelwand). Die Arosazone bildet einen schmalen, lückenhaften Gürtel zwischen Flysch und Ostalpin. Sie enthält die größte Vielfalt an Gesteinen und zieht sich vom Üntschenjoch, dem Bärenkopf entlang quer durchs Gemstel- und Wildental bis unter die Kanzelwand. Aber auch Lias-Gesteine am Elfer und Gesteine der Ultrahelvetikum-Mélange, in der Umgebung Mittelalp finden sich im Kleinwalsertal.

Die europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein/Nordsee und Donau/Schwarzem Meer verläuft über das Gottesackerplateau und den Hohen Ifen zum Gerachsattel und weiter zum Hochalppass beim Widderstein.

Tourismus

Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor im Tal, wobei der Sommertourismus inzwischen etwa gleich ausgeprägt ist wie der im Winter.

Im Saisonjahr 2016/17 erzielte das Kleinwalsertal knapp 1,7 Mio. Nächtigungen (10.003 Gästebetten, 337.838 Gäste). Die Übernachtungszahlen betrugen im Winter 2017/18 841.356[6] gegenüber 900.404[7] in der Sommersaison 2017.

Im Sommer kommen die Gäste meist zum Wandern und Bergwandern. Die Wanderwege erstrecken sich über drei Höhenlagen zwischen 1.086 und 2.536 m. Das Wegenetz besteht aus 185 km naturbelassenen, markierten Wanderwegen. Sie werden von 40 Hütten, Sennalpen und Bergrestaurant flankiert. Das Kleinwalsertal ist auch Start- oder Zielpunkt des „Grossen Walserwegs“ von Zermatt ins Kleinwalsertal oder eben umgekehrt.

In der Region gibt es zudem beliebte Klettersteige – der Mindelheimer Klettersteig (B–C) führt über die Schafalpköpfe im Wildental. 2007 wurde von der Bergschule Kleinwalsertal an der Kanzelwand der sportlich anspruchsvolle 2-Länder-Sportklettersteig (C–D) und der Walsersteig, der Erlebnissteig für Einsteiger (B), errichtet. Die Bedingungen für das Sportklettern am Hohen Ifen und am Bärenköpfle zählen zu den besten der Alpen. Es ist jedoch aus jagdlichen Gründen stark eingeschränkt oder ganz verboten.[8] Diese Einschränkungen wurden besonders angesichts der umfangreichen Erschließungen der näheren Umgebung von Bergsteigerverbänden als unangebracht und fachlich nicht fundiert kritisiert. So schrieb die Zeitschrift Alpin, dass „[…] sich ein solches Sperrgebiet gut ins Gesamtkonzept des Kleinwalsertales einfügt: Harter und lauter Tourismus mit großem wirtschaftlichen Nutzen dort und eine Ruhezone hier, wo eben nichts zu holen ist“.[9] Von Seiten der Jagdaufsicht wird hingegen die Notwendigkeit einer Ruhezone für das Wild in dem ganzjährig stark touristisch genutzten Tal betont.

Wintersport

Der große Stellenwert des Tourismus schlägt sich auch in der Wintersportinfrastruktur nieder. Eingebettet in die Skiberge Kanzelwand/Fellhorn, Ifen, Walmendingerhorn und Heuberg erstreckt sich das Kleinwalsertaler Skigebiet mit 103 Pistenkilometern über das ganze Tal – nur unterbrochen durch die Breitachbrücke (3 Gehminuten oder Bus) und das Schwarzwassertal (Buspendel von der Bergstation Parsenn zur Talstation Ifen). Gerade die talnahen Schlepplifte sind für Ski-Einsteiger geeignet – dazu gibt es neben der Skikarte für das gesamte Gebiet auch Anfängerkarten. Benachbarte Skigebiete sind das Söllereck auf halbem Weg nach Oberstdorf (1 Gondel- und 4 Schlepplifte, 14 Pistenkilometer) und das Nebelhorn in Oberstdorf (3 Gondel-, 2 Sessel- und 2 Schlepplifte, 13 Pistenkilometer). Insgesamt bietet das grenzübergreifende Skigebiet Kleinwalsertal-Oberstdorf über 130 km Pisten in allen Schwierigkeitsgraden an 48 Liftanlagen (7 Gondel-, 9 Sessel- und 15 Schlepplifte).

1940 wurde der erste Lift im Kleinwalsertal, der Parsenn-Schlepplift, erbaut – bald darauf, 1945, der Heuberglift als Einer-Sessellift. Die erste Bergbahn des Tales, die Kanzelwandbahn, wurde 1955 in Riezlern fertiggestellt und 1989 erneuert. Die Walmendingerhornbahn wurde 1966 erbaut. Die Ifenbahn im Schwarzwassertal in der Nähe des Gottesackers wurde 1972 eröffnet und 2016/2017 mit 10er-Kabinen bzw. einer 6er-Sesselbahn komplett erneuert. Zudem werden ein Funpark und ein Boarderpark angeboten.

Langlauf ist auf der Schwendeloipe mit 12 km, der Küren-Wäldele-Egg-Loipe mit 14 km und der Steinbockloipe mit 14,6 km (plus 10 km Skating-Loipe) in einer Höhenlage von 1044 und 1290 m ü. A. möglich.

Über 50 km Winterwanderwege ergänzen das Angebot. Die Bergbahnen Ifen, Parsenn, Walmendingerhorn und Kanzelwand sowie die Sesselbahnen Heuberg und Zaferna befördern auch Fußgänger zu den Gipfelstationen oder Höhenwegen.